Leh

[330] Leh, Hauptstadt des Gouvernements Ladak in Kaschmir, unter 34°10´ nördl. Br., auf einem 370 m hohen Hügel, 3430 m ü. M., 5 km nördlich vom rechten Ufer des Indus, hat hohe, von konischen Türmen überragte Mauern, enge Straßen mit hohen, weiß getünchten Häusern, einen Palast des frühern Radscha, ein großes Kloster, ein Denkmal des 1874 hier gestorbenen österreichischen Geologen Stolitzka und 4000 Einw. Die Fremden wohnen in einer Vorstadt; 1,5 km von der Stadt erhebt sich ein Fort. L. ist der große Markt für das westliche Tibet und Sammelplatz für die Kaufleute Indiens und des chinesischen Turkistan; namentlich ist es Hauptstapelplatz für die Wolle von Kaschmirziegen und Yaks. Doch nimmt der früher bedeutende Verkehr mit Ostturkistan durch die Konkurrenz russischer Waren in neuester Zeit ab. Seit 1870 ist in L. ein britischer Beamter stationiert zur Kontrolle des Durchgangshandels.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 330.
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